Mitgliederversammlung des DFO LV Bayern e.V. 2024

 

Am 16. März 2024 begrüßte der Landesvorsitzende Michael Mickisch 70 angereiste Falkner und Falknerinnen aus ganz Bayern in Riedenburg-Prunn im Gasthaus „Krone“.
Unter Ihnen auch Prof. Dr. Korbel Leiter der Vogelklinik Oberschleißheim und die DFO-Bundesvorsitzende Elisabeth Leix.
Zuerst gedachte man in einer Totenehrung dem 2023 verstorbenen Adlermann Uli Jaser. In dem Bericht des Vorsitzenden wurde auch über den neuen Falknerkurs gesprochen, der in der Waldbauernschule in Kelheim noch in diesem Sommer starten wird.

 

In diesem Herbst werden Vater und Sohn Ziegler eine Herbstbeize ausrichten, die am 19. Oktober 2024 im Raum Vohburg und Münchner Norden stattfinden wird. Näheres wird zeitnah hier veröffentlicht.

 
Dann folgte der Bericht der Bundesvorsitzenden Elisabeth Leix, in dem sie auf den Stand des Haltegutachtens und das neue Tierschutzgesetz einging. Zu letzterem hatte es eine Stellungnahme des DFOs gegeben, da das Verbot der Anbindehaltung schädlich für die Falknerei ist und Spielraum zur Interpretation gibt. Hier hat der Bundesvorstand auf eine klare Rechtsstellung hingewiesen. Elisabeth Leix bat die Anwesenden ihre politischen Kontakte zu sensibilisieren, da der Referentenentwurf nicht zwingend durch den Bundesrat muss. Dann hatte der Bundesvorstand auch die Möglichkeit ein Schriftstück zur Habitatpotentialanalyse fachlich zu ergänzen. Elisabeth Leix rief hierzu die Mitglieder auf, Fachleute würden als Berater auch für diesen Themenbereich dringend gesucht.

 
Elisabeth und Klaus Leix waren dabei, als unser Mitglied Kurt Hussong von der Stadt Fürth mit dem Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten, Dr. Markus Söder, ausgezeichnet wurde. Diese Auszeichnung wird für Personen mit besonderem Engagement im Ehrenamt verliehen. Maßgeblich dazu beigetragen haben sein Engagement zum Schutz und Auswilderung von Wanderfalken sowie die Auffangstation, die er mit seinem Sohn Dr. Rainer Hussong betreut.

 
Elisabeth Leix berichtete auch von der Grünen Woche in Berlin bei der gute Gespräche geführt werden konnten. Die Ordensratsitzung wird künftig in den Jahren, in denen keine Ordenstagung stattfindet, online ausgetragen um Reisekosten zu sparen. Sie stellte auch das Luggerprojekt von Bob Dalton vor, das wir künftig mit der Unterbringung von zwei Brutpaaren im Raum Hamburg und Baden-Württemberg unterstützen werden. Für alle Interessierten ist das Projekt auf der Website www.projectlugger.org zu finden.
 
Leider wird die bisherige Webmasterin Laura Leix nicht mehr für die Betreuung der Website des Landesverbands zur Verfügung stehen. Laura Leix wurde im Rahmen der Mitgliederversammlung mit dem „Brutvogelatlas aus Bayern“ verabschiedet. Der Vorstand bedankte sich damit noch einmal recht herzlich für Ihre langjährige Arbeit. Ihre Nachfolge tritt Rebekka Eichenseher an.

 
Prof. Dr. Rüdiger Korbel, Klinikleitung der Klinik für Vögel, Kleinsäuger, Amphibien und Zierfische in Oberschleißheim, stellte anschließend dieDr. Elmar Schlögl Stiftung vor. Ziel und Zweck der Stiftung ist die Unterstützung und Förderung wissenschaftlicher Arbeiten auf dem Gebiet der Erhaltung der Vogelwelt mit Fokus Schutz von Greifvögeln und Eulen Bayerns und anerkannten Greifvogelauffangstationen. Die Stiftung lobt jedes Jahr einen Förderpreis für die Wissenschaftliche Forschung rund um Greifvögel und Eulen Bayerns aus. Näheres ist unter: www.schloegl-stiftung.de zu finden.

 
Anschließend folgte der Vortrag von Ferdinand Baer zum Thema „Allgemeines über die Rehabilitation von Greifvögeln“. Hier gab Ferdinand Einblicke in die LBV Auffangstation Regenstauf und seine langjährige Erfahrung in der Rehabilitation von Greifvögeln. Am Schluss ermunterte er die Mitglieder sich bei dem Besuch des kommenden DFO Sommerfestes in Regenstauf am 20. Juli 2024 selber ein Bild zu machen.  

 
Danach folgte der Bericht der Schatzmeisterin Barbara Mickisch und der Bericht der Kassenprüferinnen Sylvia Kraus und Rebekka Eichenseher, der die Bitte um die Entlastung des Vorstands und der Schatzmeisterin folgte. Die Mitglieder erteilten anschließend mit zwei Enthaltungen die Entlastung.

 
Dann folgte der Bericht der Falknermeister Severin Weybora, Meik Kraus, Martin Lodermeier, Jürgen Kreitmeier, Theo Eicher und Wilhelm Ziegler.
Besonders Meik Kraus wusste wieder viel Feldornithologisches aus seinen Revieren zu berichten. Mehrheitlich waren die Falknermeister bei der Öffentlichkeitsarbeit für den Verband tätig. Eine wichtige Aufgabe, um auch Laien die Falknerei etwas näher zu bringen.

 
Leider waren bei den anschließenden Ehrungen nicht alle Geehrten anwesend:
Für 25 Jahre mit der Silbernadel wurden geehrt.

Hans-Dieter Trapp, Peter Sieber, Volker Roth, Wolfram Nickel, Martin Lodermeier, Hannes Lenhart, Andreas Lehrmann, Helmut Joachimsthaler, Dr. Markus Hofmaier und Klaus Bleymayr

 
Nachträglich für 30 Jahre wurde Dr. Susanne Hartmann geehrt und für 40 Jahre Prof. Dr. Thomas Richter. Für 40 Jahre wurde neben unser Bundesvorsitzenden Elisabeth Leix, Wolfgang Müller, Josef Gerl und Wolfgang Lang geehrt. Für 60 Jahre Franz Carton.
Wir gratulieren allen geehrten Mitgliedern recht herzlich.

 
Nach der Ehrung durften die Neumitglieder sich den Mitgliedern vorstellen. Bayern ist im Bund mit 420 Mitgliedern größter Landesverband.
 
Unter Verschiedenes wurde am Ende kräftig diskutiert. Dabei wurde auch wieder der Wunsch nach einem Adlerseminar laut um interessierten Mitgliedern die den Wunsch haben, sich einen Adler aufzustellen auf die Risiken und das notwendige Fachwissen hinzuweisen. Besonders die anwesenden Adlermänner und -frauen unterstützen ein derartiges Angebot für die Jungfalkner/-innen.
Dann wurde ein Antrag von Heinz Mader vorgelesen, der um Hintergrundinformationen zu einer Wortmeldung im Rahmen der letztjährigen Mitgliederversammlung bat.  

 
Weitere Wortmeldungen kamen von Dr. Helmut Link, der Sibirische Habichte züchtet und bekanntgab bei Nachfrage auch noch ein weiteres Habichtspaar in die diesjährige Zucht mit aufzunehmen.
Alexander Prinz sucht für die Zucht einen Sperber Sprinz zum Tausch gegen seinen Sprinz, da er ein Geschwisterpaar besitzt.
Prof. Dr. Thomas Richter bemerkte in seiner Wortmeldung, dass das Abfangen am Wild gelernt sein will. Um des Tierwohls Willen soll deshalb bitte darauf geachtet werden artgerecht abzufangen.
Katharina Weinberger, Obfrau für den Greifvogelschutz, informierte die Mitglieder über die unzureichende Datenlage zur Identifikation von geeigneten Standorten der Habitatspotenzialanalyse bei beschleunigten Verfahren zum Ausbau der Windkraft in Bayern. Sie bat die Mitglieder ihre Daten über freilebende Greifvögel, die oft schon durch Beobachtungen im eigenen Revier vorliegen, jährlich und am besten über einen längeren Zeitraum hinweg bei MEROS bekannt zu geben.

 

MEROS ist das Greifvogel- und Eulenmonitoring Europas, das seine Daten auch Planern und Ämtern zur Verfügung stellt und somit konkret zur Datengrundlage beiträgt. Mitmachen kann jeder unter: www.greifvogelmonitoring.de. Die kollisionsgefährdeten Arten sind u. A.  Seeadler, Fischadler, Schreiadler, Steinadler, Wiesenweihe, Kornweihe, Rohrweihe, Rotmilan, Schwarzmilan, Wanderfalke, Baumfalke, Wespenbussard, Sumpfohreule und Uhu.  
Auch Einzeldaten können weitergeleitet werden. Bei dem nachweislichen Bruterfolg einer Greifvogel-, Falken- oder Eulenart ist unter Angabe der Artbezeichnung, Geodaten, Datum und wenn möglich Fotonachweis an Katharina Weinberger unter einzureichen. Sie kann den Nachweis in die neue Arteneingabe Karla Natur des Landesamtes für Umwelt (LfU), die Nachfolge der ASK-Datenbank, eingeben.
 
 
Katharina Weinberger
Schriftführerin

 

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