Herbstbeize des DFO Bayern e.V. in Oberhatzkofen

 

Die diesjährigen Landesverbandsbeize fand in Kooperation mit dem Bund Bayerischer Jagdaufseher statt. So hatten das Ehrenmitglied der BJV KG Rottenburg Sebastian Fuß und die stellvertretende BBJa Bezirksvorsitzende aus Niederbayern Veronika Meyer ihre Reviere zur Verfügung gestellt und weitere Revierinhaber für die Herbstveranstaltung gewinnen können. 35 aktive Falkner waren zur diesjährigen Verbandsbeize mit ihren Vögeln angetreten, darunter 8 Adler, 10 Habichte, 12 Harris Hawks und 5 Wanderfalken.

 

Traditionell wurde noch vor dem Beizvogelapell eine kurze Mitgliederversammlung abgehalten in der die Verbandstätigkeit des letzten Halbjahres vorgetragen wurde. 

 

So berichtete der Vorsitzende des Landesverbandes Michael Mikisch zunächst über die Gründung eines eigenständigen Vereins des DFO Landesverbandes Bayern mit der künftigen Bezeichnung DFO Bayern e.V. Wichtig für die Mitglieder ist, dass sich mit der Gründung des eingetragenen Vereins für sie nichts ändert und wir vom Finanzamt als gemeinnütziger Verein anerkannt wurden.

 

Dann berichtete er über das landesweite Greifvogelmonitoring der LfU an dem auch Bernhard Kraus, unser oberbayerischer Falknermeister teilgenommen hatte. Mehrere Brutnachweise von Habicht, Sperber, Mäusebussard, Rotmilan, Schwarzmilan, Baumfalke und Turmfalke waren an das LfU weitergeleitet worden. Das Resümier seines Berichtes war, dass es Mäusebussard, Turmfalke, Rot- und Schwarzmilan blenden geht. Die Vogeljäger wie Habicht, Sperber, Wander- und Baumfalke jedoch unter dem deutlichen Schwund der fliegenden Beutetiere zu leiden haben.

 

Zum Schluss der Versammlung gab der Vorsitzende ein Thema für die nächste Frühjahrsversammlung bekannt. Dieses soll sich des Themas Kaninchenbesatz in Bayern widmen und was wir Falkner gegen die zunehmende Dezimierung der Bestände tun können.

 

Im Anschluss traf man sich zum Beizvogelapell auf der Wiese vor dem Gasthof Burger. Wie immer waren viele Zaungäste anwesend, um sich die Adler, Habichte, Harris Hawks und Wanderfalken anzusehen.

 

Ein Filmteam aus den Emiraten war gleich am ersten Beiztag bei einer der vier Adlergruppen, im Revier von Sebastian Fuß dabei, um Filmsequenzen für einen Film über die deutsche Falknerei zu drehen. Am nächsten Tag begleiteten sie eine gemischte Habicht und Harris Hawk Gruppe und konnten auch hier erfolgreiche Falkner mit ihren Beizvögeln filmen.

 

Das Resümee über die Reviere fiel sehr unterschiedlich aus, der Rückgang der Kaninchenbesätze war auch in den niederbayerischen Revieren rund um Oberhatzkofen spürbar. Kein einziges Kaninchen lag auf der Strecke und daher fühlte sich die Strecke von 9 Hasen und 7 Krähen ungewohnt mager an.

 

Feierlich wurde die Strecke am Abend unter der Leitung von Sebastian Fuß von zwei Bläsergruppen aus Rottenburg und Rohr verblasen. Bei den anschließenden Feierlichkeiten nahmen mehr als 120 Personen teil und die stellvertretende Bürgermeisterin von Rottenburg Martina Heindl wandte sich mit einer Festrede an die Falkner. In Ihrer Ansprache zeigte sich überraschend vorbereitet und fand schnell mit viel Verständnis für die Bedürfnisse der Falknerei, die Aufmerksamkeit der Falkner.  

 

Auch wenn Falkner in erster Linie Beute machen wollen, saß man beim geselligen Abend gerne wieder bei einem Gläschen Wein oder Bier zusammen und erzählte von vergangenen Beizabenteuern. Eine Verbandsbeize ist halt immer auch ein Gesellschaftsereignis. Am zweiten Beiztag wurde die Falknergemeide beim morgendlichen Beizvogelappell von einem prominenten Besuch überrascht. Der stellvertretende Ministerpräsident Hubert Aiwanger gab den Falknern die Ehre seines Besuches und begleitete eine Adlerguppe mit seinen beiden Söhnen zur Beizjagd.

 

Katharina Weinberger