Landesverbandsbeize 2015
Lang hatte es gedauert, bis nach 30 Jahren wieder eine Herbstbeize in Marktredwitz stattfand. Zu diesem historischen Termin dem 24. Oktober 2015 hatte der Vorsitzende des DFO LV Bayern Michael Mickisch geladen. Der Marktredwitzer feierte an diesem Tag seinen Geburtstag und bekam von den anwesenden Falknern und Gästen beim Beizvogelapell ein Ständchen vorgetragen.
Alles fest dokumentiert von den Haus- und Hoffotografen Laura, Elisabeth und Klaus Leix die sich für die vielen schönen Bilder rund um die Veranstaltung verantwortlich zeichnen.
Bei strahlendem Wetter erwarteten 18 aktive Falkner anschießend die Reviereinteilung. Es wurde in 5 Gruppen eingeteilt. Eine Rebhuhn-, zwei Hasen-, eine Kaninchen- und eine Krähengruppe. Unterstützt von einer großen Schar interessierter Gäste und Familienmitglieder wurde dann ab 10:30 Uhr in die Reviere ausgerückt.
Während die einen ein wunderschön sonniger Beiztag im Raum Wunsiedel erwartete, fuhren die anderen Gruppen Richtung Bamberg und Haßberg in den Nebel.
Die Kaninchengruppe begleitet von einem Großteil des diesjährigen Falknerkurses beizte in der Sonne rund um den Katharinenberg. Durch die Nähe zum Greifvogelpark sorgten die eingesetzten Greifvögel, 2 Harris Hawk und 2 Habichte für ungewollten Nervenkitzel, wenn sie hoch aufbaumend der parallel stattfindenden Flugvorführung zu viel Aufmerksamkeit schenkten. Zum Glück hatte man zu diesem Zeitpunkt schon Beute gemacht und konnte die Vögel mit einem Kaninchen von ihrem Ausguck locken. An diesem Tag wurden neben 8,8 km Laufstrecke rund um den Katharinenberg auch 6 Kaninchen gebeizt.
Die Anwartertruppe hatten in guten Hühnerrevieren ebenfalls Falknersheil und konnte ein Rebhuhn erbeuten. Sie mussten dies aber noch vor Ort dem Revierherrn überlassen der endlich mal ein „bleifreies“ Huhn verspeisen wollte.
In einer Hasengruppe kam es ebenfalls zur Übernahme der Beute durch den Revierherrn. Ein von einem Harris Hawk bereits gebundener Hase konnte zunächst noch entkommen, wurde aber etwas später doch noch entdeckt. Man entschloss sich diesen Hasen dem Revierherrn zu überlassen. Insgesamt wurden 3 Hasen erbeutet.
Auch die Krähenfalkner konnten mit ihren Habichten und Falken an diesem Tag 4 Krähen erbeuten. Und es wären mit Sicherheit noch mehr geworden, wenn nicht der ein oder andere Falkner seinen Vogel nach der ersten Beute gleich vollgemacht hätte. Denn wie so oft kamen die besten Chancen auf dem Heimweg.
Stimmungsvoll wurde am Abend die Strecke verblasen. Bei den Falknern und Beizvögeln gab es keine Verluste zu beklagen, nur einer der Hunde war während der Jagd in eine Scherbe getreten und musste noch im Revier getackert worden. Dank Barbara Mickisch konnte am Abend noch ein Tierarzt aufgetrieben werden, der den „Wast“ mit Medikamenten versorgte.
Zu Beginn des grünen Abends würdigte Michael Mikisch die hervorragende Arbeit des Falkners Ferdinand Baers in der LBV Vogelstation Regenstauf. Im Oktober war er durch die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf dafür mit dem Bayerischen Tierschutzpreis ausgezeichnet worden.
Anschließend wurde bei vorzüglichen Speisen, eigenhändig zubereitet von Albert Triebel, dem Inhaber vom Hotel Garni Triebel ausgelassen gefeiert. Ab 12 Uhr fand ein nahtloser Übergang in Severins Wejboras Geburtstag statt. Dem trinkfesten „Harten Kern“ rund um die Geburtstagskinder hingen am nächsten Tag die vielen „Runden“ noch ganz schön in den Knochen.
Katharina Weinberger