Mitgliederversammlug des DFO LV Bayern e.V. am Samstag den 19. März 2022 in Riedenburg-Prunn

 

Der Vorsitzende Michael Mickisch begrüßte die anwesenden Falkner und Falknerinnen und freute sich, dass nach dem Corona-Ausfall der Frühjahrsversammlug 2021 54 Mitglieder den Weg nach Prunn gefunden hatten.

 

Zuerst gedachte Michael Mickisch der in der Zwischenzeit verstorbenen Mitglieder in einer Schweigeminute: Edith Günthner-Völl, Jürgen Vilsmeier, Heinrich Schneider, Erwin Schwarzbach und Karl Zippolt.

 

Dann stellte Michael Mickisch die neuen Kassenprüferkandidaten und -kandidatinnen vor und bat die Anwesenden um deren Wahl. Die Mitglieder wählten einstimmig Sylvia Kraus und Rebekka Eichenseher zu den neuen Kassenprüferinnen.

 

Anschließend folgte der Bericht des Landesverbandsvorsitzenden Michael Mickisch:

 

Der DFO Bayern e.V. hat sich als Sponsor an einer Wanderfalken Webcam beteiligt. Diese wurde in Cadolzburg eingeweiht. Der Brutverlauf ist auf der Website des Landesverbandes Bayern einzusehen.

 

Das Sommerfest 2021 in Regenstauf war ein voller Erfolg, daher wurde mit Ferdinand Baer bereits die Fortsetzung für 2022 geplant. Dieses wird am 23. Juli 2022 stattfinden.

 

Michael Mickisch erklärte in diesem Zusammenhang auch, dass die Mehrbelastung durch Spritkosten und gestiegene Futterkosten die Spende an Auffangstationen im Umfang von 150 Euro nicht mehr rechtfertige und man daher ab dem 1.1.2023 eine Erhöhung auf 500 Euro beschlossen habe. Derzeit unterstützen wir bislang drei offizielle Auffangstationen: Kurt Hussong, LBV Regenstauf und Thomas Reibl.

 

Das Kükentötungsverbot führt dazu, dass der Preis für die Küken bei den einschlägigen Lieferanten in die Höhe geschnellt ist. Michael Mickisch hat sich nach Alternativen umgetan und zwei Anbieter ausgemacht. Einer davon, kann einen guten Preis anbieten, will jedoch Logistikunterstützung. Aus diesem Grunde werden interessierte Falkner und Falkerinnen aus Bayern um ihren Bedarf und den Ort gebeten. Infos hat der Vorsitzende.

 

Klaus Leix und Katharina Weinberger werden im August eine Rotvogel- und Jungfalknerbeize auf Rabenkrähen anbieten. Anwesende Mitglieder hatten schon während der Mitgliederversammlung die Gelegenheit sich zu melden. Interessierte können sich auch noch bis Anfang August gerne bei einem der Beiden melden. Für Jungfalkner und Jungfalknerinnen besteht zudem die Möglichkeit auf Hasen, Fasan, Ente und Rabenkrähen in einem Revier zwischen Passau und Deggendorf eingeladen zu werden. Hier hat Michael Mickisch den Kontakt. Auch Wolfgang Schreyer und Robert Höfling haben ihr Angebot bekräftigt weiterhin Jungfalknern und Jungfalkerinnen die Möglichkeit auf Kaninchen anzubieten.

 

Michael Mickisch informierte dann über die Planungen des Landesverbandes zu der 100 Jahr Feier 2023 in Berlin. Der LV Bayern wird sich dem Thema Habichtskauz (Wiedereinbürgerung) und dem Steinadler widmen. Johannes Bradka und Michaela  Domeyer werden zum Thema Habichtskauz und Severin Wejbora, Klaus Leix und Michael Mickisch als zusätzliche Standbetreuer vor Ort sein.

 

Die Ordenstagung Schleswig findet vom 26. bis 30. Oktober 2022 statt. Wir haben ein Kontingent von neun Vögeln, das auch schon eingeteilt wurde. Es sind nur gut beflogene Vögel in einwandfreiem Gefiederzustand zugelassen.

 

Tatort Natur: Michael Mickisch informierte, dass das Polizeipräsidium Straubing gegen den Greifvogelmord in Niederbayern ermittelt. Wiederholt ist es zu verendeten Greifvögeln durch Giftköder gekommen. Mittlerweile werden von der SOKO auch Drohnen eingesetzt. Dies sollen auch einen gewissen Abschreckungseffekt auf potenzielle Täter ausüben. Ferdinand Baer wusste von mehreren nachgewiesenen Fällen zu berichten.

 

Michael Mickisch freute sich, dass dieses Jahr die Absolventen und Absolventinnen des DFO Falknerkurses zu 100 Prozent bestanden haben. Der Falknerschlag wird für die Absolventen und Absolventinnen unseres Kurses wieder im Rahmen des Sommerfestes in Regenstauf vorgenommen. Der Vorsitzende bedankte sich nochmals bei den Ausbildenden Severin Wejbora, Dr. Ellen Koch und Roland Bauer für ihr Engagement um die Auszubildenden.

 

Im Anschluss folgte der Bericht aus dem Ordensrat von unserer Bundesvorsitzenden Elisabeth Leix.

 

Elisabeth Leix begrüßte Katharina Weinberger als neu gewähltes Mitglied im Ordensrat. Dort wird sie als Obfrau für den Greifvogelschutz tätig sein.

 

Dann warb sie dafür den Newsletter des DFO zu abonnieren. Dieser sei sehr lesenswert. Bei dieser Gelegenheit bedankte sie sich auch gleich bei Kai Schmidt, der sie bei der Umsetzung unterstützt. Bei der letzten Ordensratsitzung wurde ein Niederwildschutzprogramm im Umfang von 10.000 Euro ins Leben gerufen, das Einzelprojekte bis 500 Euro unterstützt. Dies kann der Kauf von Saatgut sein, Pflanzungen, Fallen, Arbeiten für die Bewirtschaftung u.v.m. Bei Interesse bitte den Bund kontaktieren.

 

Außerdem ist auf der nächsten Mitgliederversammlung im Umfeld der Ordenstagung Schleswig eine Satzungsänderung geplant. Dies dient der Möglichkeit eines Onlinewahlverfahrens wie auch der besseren Einbindung der LVs.

 

Seit 1 ½ Jahren versucht der Ordensvorstand junge Mitglieder besser beim DFO einzubinden. Das Netzwerk wurde bereits gegründet und Elisabeth Leix freute sich, dass die Zusammenarbeit der Jugend Früchte trägt.

 

Das Haltegutachten konnte seit 2016 noch nicht finalisiert werden. Dies ist auch zum Teil der Pandemie geschuldet. Viele Anhörungen waren nicht möglich. Sie informierte, dass Volieren nach dem derzeit aktuellen Haltegutachten gültig sind und es sicherlich eine Übergangslösung geben wird, sobald das neue Haltegutachten finalisiert werden sollte.

 

Elisabeth Leix rief die Anwesenden auf den Kontakt zu politischen Ansprechpartnern und-partnerinnen zu suchen, sollten diese vorhanden sein, um für uns zu werben. Oft wissen die anderen gar nicht, was wir eigentlich machen. Daher sollten grundsätzlich auch die ornithologischen Kenntnisse, die mit der Falknerei einhergehen, in den Fokus gestellt werden.

 

Greifvogelschutz ist eine unserer Hauptaufgaben, dies wird auch bei geplanten Windanlagen immer wieder zum Problem. Doch hier tut sich auch einiges in der Entwicklung. Momentan gibt es mehrere Studien, die helfen sollen mittels Abschaltautomatik den Vogelschlag zu verringern.

 

Ein weiteres Projekt, das vom DFO unterstützt wird, ist die starke Bedrohung der Geierpopulationen nördlich des Krüger Nationalparks. Die Wilderer haben begriffen, dass die Geier frühzeitig auf gewildertes Wild aufmerksam machen und stellen ihnen daher mit  Giftködern nach. Das Projekt zielt daher darauf ab, die gewilderten Giftkadaver frühzeitig zu entfernen.

 

Ein weiteres Projekt des DFO ist die Unterstützung der Vogelwarte Hiddensee, die ein Baumfalkenmonitoringprogramm durchführt, um weitere Daten für die Ursachen des Rückgangs der Baumfalkenpopulation zu gewinnen.

 

Sie informierte weiter, dass sich das Jahrbuch 2021, das auch die Festschrift anlässlich unseres 100-jährigen Bestehens enthält, noch etwas verzögert. Der Tinnunculus wird jetzt von Frau Dr. Jüttner erstellt und die Druckerei ist umgezogen. Daher wurde aus Versehen eine alte Versandliste verwendet. Somit werden die Mitglieder, die noch keinen aktuellen Tinnunculus erhalten haben, gebeten sich zu melden.

 

Bei der letzten Ordensratsitzung wurde das Vogelmuseum in Osterholz-Schambeck besucht, da man geplant hat das Archiv des DFO dort mit unterzubringen. Kurz vorher hatte sich jedoch auch noch eine zweite Möglichkeit ergeben, die jetzt geprüft wird. Dabei handelt es um den neuen Standort der Deutschen Jagdbibliothek durch die Julius Naumann Stiftung.

 

Kai Schmidt referierte im Anschluss über das GPS Marshall System und ging dabei auf die technischen Möglichkeiten ein. In der anschließenden Diskussion und den Fragen der Anwender erklärte er verschiedene Szenarien, wie man mit dem GPS bestmöglich die Suche nach dem Greifvogel einleiten und durchführen kann. Besonders wichtig sei es den Sleepmodus nie auf unbegrenzt einzustellen und immer ein vollgeladenes Equipment zu verwenden.

 

Nach der Pause folgte der Bericht der Schatzmeisterin. Die Kasse war von den Kassenprüferinnen Sylvia Kraus und Rebekka Eichenseher vor dem Bericht der Schatzmeisterin eingehend geprüft worden. Dabei betonte die Kassenprüferin Sylvia Kraus die Kasse in einem sehr ordentlichen und gut geführten Zustand geprüft zu haben und bat die Anwesenden um die Entlastung der Vorstandschaft. Diese wurde mit drei Enthaltungen von den 54 Anwesenden erteilt.

 

Eine freudige Aufgabe war dem Vorsitzenden die Ehrung der langjährigen Mitglieder:

 

Für 50 Jahre treue Mitgliedschaft wurden geehrt: Dr. Helmut Link, Joseph Niederlechner, Werner Kippes und Erwin Grauvogel.

 

Für 40 Jahre treue Mitgliedschaft wurden Wolfgang Lütz, Heinz Giel und Jürgen Büchner geehrt.

 

Für 30 Jahre Marianne Vogt, Horst Götz, Karlheinz Dietrich und Klaus Leix.

 

Und für 25 Jahre Marion Friedhoff, Thomas Steinhöfer, Sylvia Tüllmann, Günter Stangl und Christine Strebel.

 

Danach erfolgte der Bericht der Falknermeister:

 

Martin Lodermeier gab zu Protokoll, dass er das Grillfest 2021 tatkräftig unterstützt habe und sonst coronabedingt nichts passiert wäre.

 

Jürgen Kreitmeier gab bekannt, dass die Messen alle abgesagt worden seien und er daher lediglich einem Jungfalkner bei dem Einfliegen seines Habichts auf Krähen geholfen habe.

 

Severin Wejbora hatte auch coronabedingt keine Jungfalkner oder Jungfalknerinnen zur Betreuung.

 

Meik Kraus erzählte von den durch ihn betreuten Horstbegehungen. Und stellte wieder einmal fest, dass Sperber und Habicht einen deutlichen Rückgang verzeichnen. Auch bei den Wanderfalken wurden weniger Jungvögel flügge.

 

Erstaunliches Detail war die Feststellung, dass sich auf einer Strecke von 800 Metern drei Schwarzmilan- und zwei Rotmilanhorste befunden haben.

 

Theo Eicher berichtete, dass viele Veranstaltungen abgesagt worden seien und er einige Jungfalkner zur Krähenbeize eingeladen hätte.

 

Willi Ziegler hatte ebenfalls durch das Pandemiegeschehen nur einem Jungfalkner mit Rat und Tat zur Seite gestanden.

 

Abwesenheitbedingt gab es keinen Bericht des Falknermeisters Johannes Brehm.

 

Unter Verschiedenes wurde noch berichtet:

 

Aktuell arbeitet Frau Breuninger mit Unterstützung von Prof. Korbel im Zuge ihrer Doktorarbeit an Untersuchungen an Kaninchen. Die Arbeit ist auf Bayern beschränkt und dient dazu die gängigen Kaninchenkrankheiten auf eventuelle Zoonosen zu untersuchen. Es wird aufgerufen ihr, wenn möglich Kaninchenblut, Kopf und Nieren eines erlegten Wildkaninchens zu schicken. Die Infos hat der Vorsitzende.

 

Severin möchte die Liste der Lehrprinzen erweitern und bittet interessierte, erfahrene Falkner oder Falknerinnen sich bei ihm zu melden.

 

Am 18. März 2023 soll die nächste Frühjahrsversammlung stattfinden. Wir treffen uns wieder im Gasthof Krone in Riedenburg-Prunn.

 

Michael Mickisch beendete die Mitgliederversammlung nicht ohne sich noch einmal für das Kommen der Mitglieder und die tatkräftige Unterstützung seines Teams bedankt zu haben.

 

 

 

Katharina Weinberger

Schriftführerin DFO Bayern e.V.

 

 

 

Vielen Dank an Klaus Leix für die Bereitstellung der Fotos!